Simulationen eröffnen große wirtschaftliche Potentiale: Sie tragen dazu bei, Kosten für die Produktentwicklung zu senken und Entwicklungsprozesse zu beschleunigen. Allerdings sind sie oft sehr rechenintensiv und erfordern nicht selten den Einsatz von Höchstleistungsrechnern. Um industriellen Anwendern und Betreibern von High Performance Computing (HPC)-Systemen einen effektiven Austausch zu ermöglichen, fand im vergangenen Monat der zweite Industrial HPC User Round Table (iHURT) am Höchstleistungsrechenzentrum in Stuttgart (HLRS) statt.
30. Jan 2019
HPC in der Industrie
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Gegenstand der vom HLRS und der SICOS BW GmbH initiierten Veranstaltung waren die vielfältigen Herausforderungen für Industrieanwender im High-Performance Computing: komplexe Programmiercodes, neue Technologien, Lizenzmodelle, Nutzerbetreuung, die Organisation von Workflows und vieles mehr. Unter den mehr als 30 Teilnehmern befanden sich Unternehmen jeder Größenordnung und unterschiedlichster Branchen – darunter Pfinder (Automobilzulieferer), Putzmeister (Betonpumpen), Bosch, Porsche, Stihl und BASF. Anwendervorträge boten Einblicke in verschiedene industrielle HPC-Nutzungsszenarien, von Brandschutzsimulation über den Einsatz von Simulation bei der Entwicklung von Betonpumpen bis hin zur Bedeutung von HPC in der chemischen Industrie.
Nach einem Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Supercomputing-Technologien hatten die Teilnehmer Gelegenheit für offene und intensive Diskussionen zu den Herausforderungen beim Einsatz von HPC. „Der Roundtable ist eine sehr nützliche Veranstaltung, weil er neben Einblicken in die HPC-Praxis verschiedener Industrieunternehmen auch Raum für das Gespräch mit Kollegen ermöglicht“, sagte Dr. Stefan Hildenbrand, Teamleiter Digitales Engineering bei der Pfinder KG, über den Erfahrungsaustausch. „Der Charme dieser Veranstaltung am HLRS ist die Möglichkeit, branchenübergreifend mit industriellen HPC-Nutzern typische Herausforderungen und Lösungen zu diskutieren", bestätigte auch Dr. Steffen Poppitz aus dem HPC-Betrieb bei Bosch.
Für die Veranstalter Sicos BW und HLRS ist iHURT gleichzeitig ein wichtiger Impulsgeber, um die Bedürfnisse der Unternehmen zu verstehen: „Der Dialog mit den Nutzern von Höchstleistungsrechnern aus der Industrie ist für uns von großer Bedeutung“, sagte Professor Michael Resch, Direktor des HLRS. „Mit der iHURT-Veranstaltung haben wir eine Plattform etabliert, die den Austausch der Nutzer untereinander fördert und uns gleichzeitig hilft, unser Angebot und die Unterstützung für industrielle HPC-Nutzer am HLRS zu verbessern. Die große Teilnehmerzahl und die lebhaften Diskussionen sind ein deutliches Zeichen, dass wir damit auf einem guten Weg sind.“ Diese Auffassung teilte auch Dr. Andreas Wierse, Geschäftsführer von Sicos BW: „Die Teilnehmer haben durch ihre Diskussionsbeiträge eindrucksvoll bewiesen, dass sie insbesondere auch den Workshop-Teil der Veranstaltung schätzen."
Der nächste iHURT findet am 3. Dezember 2019 am HLRS statt.