In einer neuen Partnerschaft mit dem Startup-Unternehmen LandesCloud wird das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) eine Rechen-Infrastruktur für sichere, cloud-basierte Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) betreiben. Der Gründung der LandesCloud GmbH war eine einjährige Kooperation zwischen dem HLRS, der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und von DATATRONiQ vorangegangen.
19. Dez 2019
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Die LandesCloud wurde ins Leben gerufen, um die Bedürfnisse von Unternehmen aller Größenordnungen und aller Industriebereiche zu adressieren, denen lediglich begrenzte eigene Rechenkapazitäten zur Verfügung stehen, die jedoch einen Bedarf an sicheren Datenspeicher-Lösungen und an Höchstleistungsrechnen für maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz-Anwendungen haben.
„Wir freuen uns, dass wir mit dem HLRS als Partner dieses spannende Vorhaben ins Leben rufen konnten,“ zeigt sich Stefan Weingärtner, Geschäftsführer und Gründungsmitglied der LandesCloud, begeistert. „Dieses Startup ist bislang einzigartig, denn erstmals bieten wir in Kooperation mit einem deutschen Höchstleistungsrechenzentrum ein KI-Gesamtpaket für Unternehmen aller Größenordnungen und aller Geschäftsbereiche an — vom KI-Starthilfe-Paket, über eine umfassende Self-Service KI-Laborumgebung, bis hin zur automatisierten und autonomen Nutzung von KI-Prozessen. Unseren Kunden wird zweifelsfrei das Know-how des HLRS zugute kommen, was die Skalierbarkeit der Anwendungen und die Komplexität der Rechenoperationen anbelangt.“
„Wir am Höchstleistungsrechzentrum Stuttgart sind stolz darauf, mit unserer umfangreichen Erfahrung im Bereich von hochmodernen Rechnerinfrastrukturen und anspruchsvollen Datenanalyse- und Künstlicher Intelligenz-Anwendungen dieses Vorhaben unterstützen zu können,“ ergänzt Dr. Bastian Koller, Geschäftsführer des HLRS. „Wir sind zuversichtlich, dass diese Kooperation nachhaltig demonstrieren wird, welch wertvolle und ausgesprochen nutzbringende Werkzeuge leistungsfähige Rechnerplattformen auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) darstellen die ihnen dabei helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.“
Die Sicherheit firmeneigener Daten ist für Industrieunternehmen von essentieller Bedeutung. Demensprechend nimmt das Thema Datenschutz auch bei der LandesCloud in jeder Phase der genutzten Services – Datentransfer, -speicherung, -bearbeitung und -analyse – absolute Priorität ein. Sobald ein Unternehmen seine Daten auf die LandesCloud übertragen hat, werden diese auf einen dediziert für diese Aufgaben zugewiesenen, sicheren Server am HLRS übertragen. Jeder Server operiert strikt getrennt von anderen Servern, wodurch maximale Datensicherheit gewährleistet ist. Die Daten können nicht kopiert oder heruntergeladen werden. Zugriff auf und Kontrolle über seine Daten hat einzig das jeweilige Unternehmen über einen virtuellen Klienten.
Prinzipiell ist die LandesCloud so konzipiert, Projekte in Form von KI-Kollaborationen zu unterstützen, im Speziellen das gemeinsame Bearbeiten von KI Fragestellungen in Teams, bis hin zur Organisation von Data Science Wettbewerben. So kann beispielsweise ein Unternehmen, das Daten auf der LandesCloud gespeichert hat, individuelle Projekte dahingehend definieren, dass sie Universitäten, Beratern oder Forschungsinstituten zugänglich gemacht werden. Sollten diese Institutionen an gewissen Fragestellungen interessiert sein, können sie für diese Projekte ihre Lösungsversion/en beitragen. Nach entsprechender Zulassung, wird einem Interessent Zugriff auf die Daten gewährt, um die angeforderten Datenanalysen direkt auf der LandesCloud-Umgebung durchführen zu können.
Die LandesCloud könnte zudem als nützliche Plattform für das Weiterreichen von Daten an unterschiedliche Organisationen dienen, insbesondere – aber nicht ausschließlich – im Bereich der Fertigung und der Zulieferindustrie. So könnte zum Beispiel ein Automobilhersteller über die LandesCloud gewisse Daten an einen Ingenieur eines System-Lieferants zur Verfügung stellen, der an der Optimierung einer bestimmten Systemkomponente arbeitet. In diesem Falle könnte der Ingenieur die KI Services nutzen, um die bereitgestellten Daten zu analysieren, es wäre ihm jedoch nicht möglich, den Datensatz zu kopieren oder herunter zu laden. Über die LandesCloud-Umgebung hat ein Datenlieferant jederzeit die Kontrolle darüber, welche Daten von wem auf welche Weise genutzt werden.
Die von der LandesCloud angebotenen Lösungen und Anwendungen basieren auf praxiserprobten Softwarepaketen für Datenanalyse und maschinelles Lernen, was den Anwendern die Mühe erspart, komplexe Software und kostspielige Serversysteme zu installieren, zu unterhalten und zu betreiben.
Das Angebot umfasst zudem vorkonfigurierte Arbeitsabläufe für die wesentliche Anwendungen aus den Bereichen der Künstlichen Intelligenz, so z. B. Rapid Prototyping bei der Modell-Erstellung, Zeitreihenanalyse & Forecasting, Text Mining & Natural Language Processing, Bilderkennung, Graphen- & Netzwerk-Analysen, Active Learning sowie die Nutzung moderner Signalverarbeitungsmethoden. Die Erfassung, das Management und die Analyse von Maschinen-, Sensor- und Prozessdaten in Echtzeit ist unter Nutzung der DATATRONiQ IIoT (Industrial Internet of Things) Plattform möglich. Hiermit adressiert die LandesCloud den steigenden Bedarf an Smart Factory Lösungen im Industrie 4.0 Kontext und liefert Antworten auf viele analytische Fragestellungen aus dem industriellen Umfeld.
Unternehmen, die zur Ausarbeitung einer KI-Strategie Unterstützung benötigen, können über die LandesCloud individuelle Beratungsdienstleistungen beziehen — dank der Kooperation mit der AdvancedAnalytics.Academy können zudem Schulungen zu einer Vielzahl von wichtigen Aspekten aus den Bereichen Big Data, Data Science, maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz in Anspruch genommen werden.
Zu den Partnern des neuen Projektes gehören die AdvancedAnalytics.Academy, AI.Associates, AltaSigma, DATATRONiQ, HLRS, die Landesbank Baden-Württemberg, und SICOS-BW.
Erfahren Sie mehr über die LandesCloud.
— Christopher Williams