Das neue System namens „Hawk“ ist 3,5-mal schneller als der aktuelle HLRS-Höchstleistungsrechner und wird der weltweit schnellste Supercomputer für die industrielle Produktion sein. Hawk soll die computergestützen Ingenieurwissenschaften und Forschung in Wissenschaft und Industrie unterstützen, um Anwendungen in den Bereichen Energie, Klima, Mobilität und Gesundheit voranzubringen.
13. Nov 2018
Hawk
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Hawk basiert auf der nächsten Generation von HPEs High-Performance-Computing-Plattform, die mit einem EPYC-Prozessor von AMD mit dem Codenamen Rome ausgestattet ist, wird eine theoretische Spitzenleistung von 24 petaFLOPS aufweisen und aus einem Cluster mit 5.000 Knoten bestehen.
"Wir freuen uns sehr, dass Hawk eine deutliche Leistungssteigerung verglichen zu unserem aktuellen Supercomputing-Systems bringt", sagt Prof. Dr. Michael M. Resch, Direktor des HLRS. "Profitieren wird davon insbesondere unsere Nutzer-Community aus Computeringenieuren in der akademischen Forschung und Industrie, da damit die Durchführung von viel komplexeren Simulationen möglich ist."
Der Bau von Hawk wird voraussichtlich 38 Millionen Euro kosten. Die Finanzierung erfolgt unter der Schirmherrschaft des Gauss Centre for Supercomputing (GCS), dem Zusammenschluss der drei Bundeshöchstleistungsrechenzentrum in Deutschland. Die Mittel werden zu gleichen Teilen vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereitgestellt.
Am 30. November unterschrieben die Universität Stuttgart und Hewlett Packard Enterprise den Vertrag für Hawk. v.l.: Aron Precht (VP Sales, DACH & Russia, Hewlett-Packard Enterprise), Prof. Michael Resch (Direktor, HLRS), Jan Gerken (Kanzler, Universität Stuttgart), Heiko Meyer (Vorsitzender der Geschäftsführung, General Manager und Vice President, Enterprise Group, Hewlett-Packard GmbH).
„Damit unsere Wissenschaft und unsere Wirtschaft im internationalen Wettbewerb auch in Zukunft vorne dabei sind, investieren wir kräftig in eine erstklassige IT-Infrastruktur für das Hoch- und Höchstleistungsrechnen“, sagt die Baden-Württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Forschungsfeldern können mit dem neuen Supercomputer neuartige Forschungsansätze erproben. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen beispielweise in den Bereichen Mobilität, Gesundheit und Energie. Spitzenforschung ist heute ohne Simulationsverfahren auf Höchstleistungsrechnern nicht mehr denkbar. Höchstleistungsrechnen ist auch die Basis für innovative Produkte und Prozesse in den Schlüsselbereichen unserer Wirtschaft.“
Anknüpfend an das jüngste Rollout von Höchstleistungsrechnern der nächsten Generation im Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching (LRZ) und im Jülich Supercomputing Centre (JSC) – den zwei weiteren Mitgliedern des GCS neben dem Höchstleistungszentrum Stuttgart – ist das neue HPC-System des HLRS der nächste Schritt in Deutschlands High-Tech Strategie auf dem Weg in Richtung Exascale-Computing.
Der Einsatz von AMDs EPYC-Prozessoren der nächsten Generation wird Prozessoren anderer Hersteller in den beiden anderen GCS-Zentren ergänzen. So wird das Ziel des GCS unterstützt, Nutzern eine Auswahl an Computerarchitekturen anzubieten. Darüber hinaus verwenden AMDs EPYC-Prozessoren ein Speichersubsystem, das sie besonders geeignet macht für Simulations-Anwendungen wie z.B. in der numerischen Strömungssimulation, in der Molekulardynamik und anderen Forschungsbereichen. Die Bereitstellung eines so leistungsfähigen Rechners wird neue Möglichkeiten für Innovationen in diesen und anderen Bereichen eröffnen.
"Als Teil unserer engen Zusammenarbeit mit dem HLRS liefern wir brandneue, hochmoderne HPC-Technologien für einen Supercomputer, der die spezifischen Forschungsanforderungen erfüllt und den Weg zum Exascale-Computing beschleunigt", sagte Bill Mannel, Vice President und General Manager für HPC und künstliche Intelligenz bei HPE. "Unser HPC-System der nächsten Generation steigert die Geschwindigkeit und Leistung von Hawk, treibt die Forschung voran und beschleunigt Innovationen für zukünftige wissenschaftliche und industrielle Anwendungen."
Zusätzlich zu neuen Hardware-Designs sieht der Vertrag zwischen dem HLRS und HPE eine vierjährige Zusammenarbeit vor, die sich auf Nutzeranwendungen, technischen Support, Datenanalyse und maschinelles Lernen konzentriert. Diese Kooperation unterstützt auch die Mission des HLRS, die Forscher in den kommenden Jahren in der Grundlagen- und angewandten Wissenschaft zu unterstützen und ihre Anwendungen auf die zunehmend massiv-parallelen Supercomputing-Systeme zu skalieren.
"Wir freuen uns sehr, zusammen mit HPE den zukünftigen Hawk-Supercomputer des HLRS zu bauen", sagte Forrest Norrod, Senior Vice President und General Manager bei AMD Datacenter and Embedded Systems Group. "AMD hat eine lange Historie im Bereich High Performance Computing, und die EPYC-Prozessoren zeichnen sich durch eine führende Gleitkomma-Leistung aus. Das bedeutet bessere und schnellere Ergebnisse für Forscher, die den Hawk-Supercomputer bei HPC-Workloads wie Simulation, numerische Strömungsdynamik und maschinellem Lernen einsetzen."
— Christopher Williams, Nahren Khizeran und Aaron Grabein